30. April ist der Tag der gewaltfreien Erziehung

Anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung macht der Kinderschutzbund auf die prekäre Lage vieler Kinder während der Corona-Krise aufmerksam

 

Dazu erklärt Ekin Deligöz, Vizepräsidentin des Kinderschutzbundes: „Das vergangene Jahr war für Familien kein einfaches. Und nach allem, was wir absehen können, werden auch die kommenden Wochen geprägt sein von Schul- und Kitaschließungen und von Isolierung im eigenen Haushalt. Für einige Kinder aber ist das eigene Zuhause kein sicherer Ort.“


Laut einer Studie des Universitätsklinikums Ulm hält nach wie vor jede*r Sechste eine Ohrfeige für angebracht. Ganze 42 Prozent halten einen „Klaps auf den Po“ nach wie vor für ein zulässiges Mittel in der Kindererziehung. Dafür, dass Demütigungen, Liebesentzug und Herabsetzungen Formen der Gewalt sind, gibt es manchmal nur wenig Bewusstsein.


Der Bundesverband des Kinderschutzbundes widmet sich dem Thema  „Gewaltfreie Erziehung“ in diesem Jahr in digitalen Fachtagungen und wird dort die Situation von Kindern und Jugendlichen im Kontext ihres Rechts auf gewaltfreie Erziehung beleuchten.


Der Kinderschutzbund, Ortsverband Solingen, hilft Kindern und Eltern darüber hinaus ganz konkret vor Ort.


Ortsverband-Vorsitzende Ruth Karschewsky-Klingenberg:


 „Ganz besonders in diesem Corona-Jahr haben wir als Ortsverband Solingen unser Beratungsangebot aufrecht erhalten. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erfahren oder Sorgen und Nöte haben, können sich Montag bis Freitag in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr unter 0212-18393 an unsere telefonische Beratung wenden. Auch Eltern, Großeltern, andere Familienmitglieder und Freunde, die sich aufgrund schwieriger Situationen sehr herausgefordert fühlen und sich Sorgen um Kinder und Jugendliche machen, sind eingeladen, Kontakt zu uns aufzunehmen. Kinder und Jugendliche erleben momentan durch die sich ständig ändernden Verordnungen Eingriffe in ihr Leben, die sie verunsichern.  Möglicherweise entspannt sich manche Situation für die Familie, wenn sich ihre Mitglieder Hilfe zu suchen. Wir bieten diese Hilfe gerne an!“